11. Methode: Internetrecherche

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11. Methode: Internetrecherche

Das Internet ist riesengroß und voll mit Informationen zu allen möglichen Themen. Wenn du also im Internet zu einem bestimmten Thema recherchierst, wirst du kaum Probleme haben, irgendetwas zu finden. Internetrecherche muss aber auch gelernt sein. Nicht jede Information ist vertrauenswürdig. Also stellen sich folgende Fragen: 'Wie finde ich die Informationen, die ich brauche?' und 'Wie unterscheide ich zwischen verlässlichen und unzuverlässigen Informationen?' Bei der Beantwortung dieser Fragen soll dir diese Methodenseite helfen.

1. Suchmaschinen

Oft ist die Wikipedia eine guter Ausgangspunkt für eine Internetrecherche, deshalb hat sie im mbook auch eine eigene Methodenseite. Wenn du aber in der Wikipedia nicht das findest, was du suchst, dir die dortigen Information unzuverlässig oder nicht ausreichend erscheinen oder du aus einem anderen Grund die Wikipedia nicht nutzen willst, dann brauchst du eine Suchmaschine. Die bekannteste und größte Suchmaschine ist Google. Es gibt aber auch andere Suchmaschinen wie Ixquick oder Duckduckgo. Diese haben den Vorteil, dass sie deine Suchanfragen nicht speichern und weiterverkaufen. Sie haben aber den Nachteil, dass sie oft weniger Ergebnisse liefern als Google.
Bei einer Suchmaschine kannst du das Thema, zu dem du Informationen suchst, als Suchbegriff eingeben und erhältst dann eine Liste mit Internetseiten, auf denen dieser Suchbegriff auftaucht. Diese Liste kann sehr lang und unübersichtlich sein, deshalb ist es wichtig, dass du deine Suchbegriffe genau formulierst. Wenn du z.B. für einen Vortrag über den Hafen des antiken Athen recherchierst, solltest du auch 'Athen Hafen Antike' als Suchbegriffe angeben, um die für dich wichtigen Informationen zu bekommen.

Methode 1

  • Finde Suchbegriffe, welche die von dir gesuchte Informationen treffend beschreiben.
  • Beginne die Recherche mit vielen Suchbegriffen (z.B. 'Athen Hafen Antike 5. Jahrhundert v. Chr.'). Wenn du keine passenden Seiten findest, verwende weniger Suchbegriffe.
  • Die Trefferliste einer Suchmaschine ist meistens sehr lang, sie wird nach hinten aber immer unwichtiger. Wenn unter den ersten 20 Treffern einer Suchanfrage nichts für dich Hilfreiches steht, findest du unter den weiteren Treffern wahrscheinlich auch nichts. Unternimm dann besser eine neue Suche mit anderen Suchbegriffen.
  • Probiere es auf Englisch. Im Internet gibt es viel mehr Seiten auf Englisch als auf Deutsch. Wenn deine deutschen Suchbegriffe kein Ergebnis bringen und deine Englischkenntnisse gut genug sind, versuche es mit englischen Suchbegriffen. (Onlinewörterbücher wie leo.org können dabei helfen.)

Methode 2

Einen Text einfach aus dem Internet zu kopieren und so zu tun, als hätte man ihn selbst geschrieben, ist wirklich keine gute Idee. Man kann dabei nämlich sehr leicht erwischt werden. Wenn deinem Lehrer auffällt, dass der Text irgendwie seltsam oder 'nicht nach dir' klingt, muss er nur einen Satz aus dem Text in eine Suchmaschine eingeben und die Suchmaschine führt ihn zu dem Text, den du kopiert hast.
Bei Leistungsüberprüfungen wird dieses Kopieren mit schlechten Noten bewertet.

2. Glaubwürdigkeit von Informationen aus dem Internet

Im Internet kann jeder alles mögliche behaupten. Deshalb ist es für dich wichtig, die Glaubwürdigkeit von Informationen zu überprüfen. Da du meistens nicht genug über ein Thema wissen wirst, um den Inhalt eines Textes selbst überprüfen zu können (sonst müsstest du ja nicht recherchieren), brauchst du Informationen über denjenigen, der den Text ins Internet gestellt hat oder die Seite betreibt, auf der der Text steht.

Darstellung 1: 

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Wenn ich in die Google-Suchmaschine die Suchbegriffe 'Hafen Athen Antike' eingebe, erhalte ich eine Liste mit Suchergebnissen.

Ein Ergebnis ist dieser Artikel, in dem steht, Archäologen hätten herausgefunden, dass der Hafen von Athen früher eine Insel war. Am Ende des Textes stehen die Namen der Wissenschaftler und dass sie ihre Ergebnisse in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht haben. Die Informationen dieser Seite sind also ziemlich glaubwürdig.

Ein weiteres Ergebnis führt uns zu dem Buch 'Das Antike Athen'. Bücher (v.a. von größeren Verlagen) sind relativ glaubwürdig, da die Verlage ihren Inhalt meistens überprüfen. Um sicher zu gehen, kannst du aber noch im Internet nach Informationen zu den beiden Autoren suchen. Dann findest du schnell heraus, dass es sich um zwei deutsche Wissenschaftler handelt, einen Archäologen und einen Sprachwissenschaftler. Der Inhalt des Buches ist also ziemlich glaubwürdig, du kannst ihn verwenden, wenn du angibst, woher du ihn hast.

Ein drittes Suchergebnis: Die Seite 'metropole-athen.de' zeigt uns diesen Text. Unter dem Text steht nicht, wer ihn geschrieben hat oder woher die Informationen des Textes stammen. Es gibt aber ein 'Impressum', also einen Verantwortlichen für die Seite (ganz unten).Wenn du auf 'Impressum' klickst, kommst du auf diese Seite, auf der steht, dass Stefan Schmied von DiamondWeb für die Seite verantwortlich ist. Sonst erfährst du über Stefan Schmied nichts. Weiter oben auf der Seite, steht noch der Satz „Die Betreiber übernehmen keine Gewähr für Richtigkeit und Aktualität der Inhalte dieser Website“. Die Informationen auf dieser Seite sind also wenig glaubwürdig.

Methode 3

  • Gibt es Informationen über den Urheber oder Verantwortlichen der Seite, auf der der Text steht (oft unter 'Impressum' oder am unteren Ende der Seite)? Wenn nicht, ist die Information nicht glaubwürdig.
  • Foreneinträge oder Kommentare zu Texten sind sehr oft nicht glaubwürdig. Sie können aber manchmal auf glaubwürdige Seiten verweisen (z.B. in der Wikipedia).
  • Handelt es sich beim Urheber oder Verantwortlichen um eine Einzelperson, über die du außer ihrem Namen nichts erfährst? Dann ist die Information nicht glaubwürdig.
  • Handelt es sich beim Urheber oder Verantwortlichen um eine öffentliche Einrichtung (z.B. Universität, Museum, Gedenkstätte) oder eine größere Zeitung, einen Radio- oder Fernsehsender? Dann ist die Information wahrscheinlich glaubwürdig, denn diese Einrichtungen überprüfen Informationen, bevor sie sie veröffentlichen.

Eine Grundfrage für das Überprüfen von Informationen im Internet ist:
Wäre es für den Verantwortlichen sehr peinlich oder schädlich, wenn herauskäme, dass auf seiner Seite falsche oder umstrittene Informationen stehen? Wenn ja, ist die Information glaubwürdiger. Aus diesem Grund ist z.B. der Text eines Geschichtsprofessors im Internet glaubhafter als der eines Schülers.

Ganz wichtig: Wenn du Informationen aus dem Internet verwendest (z.B. in einem Vortrag), gib immer an, woher du diese Informationen hast.

Foreneinträge: Es gibt im Internet Seiten, sogenannte Foren, auf denen Internetnutzer Themen diskutieren oder Fragen beantworten. Einträge auf solchen Foren sind schwer zu überprüfen und deshalb zunächst unglaubwürdig. Sie können aber hilfreich sein, wenn sie auf glaubwürdige und überprüfte Seiten verweisen.

3. Bilder suchen

Im Internet gibt es nicht nur Texte, sondern auch Bilder. Wenn du im Internet nach Bildern suchst, kannst du das ebenfalls mit einer Suchmaschine machen. Du gibst einfach wie gewohnt deine Suchbegriffe ein und klickst bei der Ergebnisliste, die du dann erhältst, auf 'Bilder'. (Dieser Auswahlmöglichkeit steht meistens über der Liste.) Dann zeigt dir die Suchmaschine alle zu deinen Suchbegriffen passenden Bilder, die sie findet. Eine gezieltere Möglichkeit, Bilder im Internet zu suchen, ist die Seite commons.wikimedia.org, die zur Wikipedia gehört und alle in der Wikimedia verwendeten Bilder gespeichert hat. Ein Tipp: Bei der Bildersuche ist es auch oft sinnvoll, die eigenen Suchbegriffe ins Englische zu übersetzen.

4. Quellen suchen

Im Internet kannst du auch viele Textquellen im Originalwortlaut finden, z.B. Urkunden, Verträge, Bücher oder Briefe. Du musst dafür allerdings den Namen der Quelle oder des Autors kennen. Es gibt mehrere Web-Seiten, auf denen Originalquellen gesammelt und angeboten werden: eingescannt oder abgeschrieben. Dort stehen sie dann auch frei zur Verfügung.
Beachte, dass der Verfasser einer Quelle mindestens 70 Jahren tot sein muss, bis es erlaubt ist, die Texte frei ins Internet zu stellen.

Merkkasten

  • Die Bundeszentrale für politische Bildung hat auf ihrer Web-Seite eine Menge interessanter Informationen zur deutschen Geschichte: bpb.de/geschichte
  • Der Deutschlandfunk erinnert in seiner Rubrik 'Kalenderblatt' an ganz unterschiedliche Ereignisse der Geschichte: deutschlandfunk.de/kalenderblatt
  • Die Wochenzeitung 'Zeit' hat in ihrer Rubrik 'Geschichte' viele spannende Artikel zu allen möglichen historischen Ereignissen: zeit.de/wissen/geschichte
  • Die Universität Köln hat auf der folgenden Web-Seite einen 'selbstgesteuerten Geschichtsunterricht' entwickelt: segu-geschichte.de 
  • Wenn du nach Literatur von schon länger verstorbenen Autoren suchst, kann dir das Projekt-Gutenberg helfen: gutenberg.spiegel.de