Was sind Spätaussiedler? Wo leben eigentlich russlanddeutsche Spätaussiedler in Nordrhein-Westfalen? Und was machen sie da, wo sie leben? Fühlen sie sich wohl oder haben sie Probleme mit ihrem Leben im heutigen Deutschland?
7.2 Die deutsche Einheit und die Spätaussiedler
Am 15. und 16. Juli 1990 trafen sich Helmut Kohl, Bundeskanzler der BRD, und Michail Gorbatschow, Präsident der Sowjetunion, im Schelesnowodsk, einem Kurort im Kaukasus. Hauptgegenstand ihrer Gespräche war die deutsche Wiedervereinigung und die Frage, unter welchen Bedingungen, diese stattfinden könne. Aus deutscher Sicht war dieses Treffen ein voller Erfolg, denn Gorbatschow und Kohl einigten sich in allen wichtigen Punkten.
Bei der abschließenden Pressekonferenz am 16. Juli wurde von einem Korrespondenten an Gorbatschow folgende Frage gerichtet: "Ist das Problem der Russlanddeutschen auch zwischen Ihnen erörtert worden? Und wie wollen Sie dieser Volksgruppe Genugtuung, Gerechtigkeit angedeihen lassen, ohne ihr ein autonomes Territorium zu geben?" Gorbatschow antwortete ausweichend, Kohl schwieg völlig. Daraufhin stieg die Zahl der aus der Sowjetunion nach Deutschland aussiedelnden Russlanddeutschen rapide an und blieb über Jahre auf hohem Niveau. Was war geschehen?
1. Die letzte Hoffnung auf Heimat uns Selbstständigkeit
§
§
Seit den Verbrechen und Deportationen der 1940er Jahren (siehe Kapitel 6.4) sehnten sich viele Russlanddeutschen danach, in ihre alten Heimaten, aus denen man sie vertrieben hatte, zurückkehren zu können – vor allem in die alten Siedlungsgebiete an der unteren Wolga. Sie hofften, dort wieder eine Wolgadeutsche Republik (siehe Kapitel 6.2) errichten zu können, in der sie vor Drangsalierung und Diskriminierung geschützt wären. Über lange Zeit war diese Sehnsucht aber nicht zu erfüllen. Die Sowjetunion behinderte die Rückkehr an die Wolga, siedelte dort andere Menschen an und begegnete den Russlanddeutschen generell mit Misstrauen.
Dann wurde aber 1985 Michail Gorbatschow zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und damit mächtigsten Mann im Staat ernannt. Er setzte eine Reihe von Reformen in Gang, die die Sowjetunion offener und freiheitlicher machen sollten. Das erweckte bei den Russlanddeutschen die Hoffnung, nun endlich mit ihrer Forderung nach Rückkehr an die Wolga und der Schaffung ihrer eigenen Republik Gehör zu finden. Mehrere Delegationen der Russlanddeutschen reisten in den späten 80er Jahren nach Moskau und wurden dort auch von Regierungsbeamten angehört. Man versicherte ihnen, dass ihre Forderungen grundsätzlich gerechtfertigt seien und die volle Sympathie der Regierung hätten, tat aber sonst nichts für sie.
1. Aus russischen und kasachischen werden deutsche Staatsbürger
§
Die Aussiedler kamen nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst in Aufnahmelagern unter. Dort wurde von deutscher Seite überprüft, ob die Eingereisten die Voraussetzungen erfüllten, um als anerkannte Spätaussiedler die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten zu können. Die Eingereisten mussten nachweisen, dass sie sich in ihren Herkunftsländern 'zum deutschen Volkstum' bekannt und als Deutsche gegolten hatten. Außerdem mussten sie über deutsche Sprachkenntnisse verfügten, die in der Familie vermittelt waren. Dann erhielten sie und ihre Familienmitglieder die deutsche Staatsangehörigkeit und einen deutschen Pass.
Quelle 1
Quelle 1
August Voss [Vorsitzender des Rates der Nationalitäten, höherer sowjetischer Politiker]: Ich als Vorsitzender des Nationalitätenrates entscheide diese Frage nicht direkt. Da ihr an den Obersten Sowjet und an meinen Namen geschrieben habt, wurde mir aufgetragen, euch zu empfangen und anzuhören, was ich auch getan habe. Eure Argumente sind überzeugend [...]. In Bezug auf die Wiederherstellung der Autonomie: Früher, vor der Perestroika widmete natürlich niemand dieser Frage Aufmerksamkeit, [...]. Jetzt aber wird diese Frage auf aufmerksame Weise geprüft.
Zwischenruf (aus der russlanddeutschen Delegation): August Eduardowitsch, verzeihen sie uns. Es ist aber so, dass wir dies bereits mehrmals gehört haben.
Zwischenruf: Seit 1965.
Zwischenruf: Es wird geprüft und immer wieder geprüft, aber nichts entschieden. Seit 1965 sind keine konkreten Schritte erfolgt.
Voss: [...] Die Regierung und das Zentralkomitee haben beide Hände voll zu tun angesichts der Perestroika, der ökonomischen und politischen Reform. Wir sind noch nicht so weit. Man muss das alles selbstverständlich klären und ordnen.
Andrej Hartung (Mitglied der Delegation): Wir wollen, dass Moskau lautstark erklärt, dass die Frage auf der Tagesordnung steht.
Voss: Wir überlegen, in welcher Form wir das tun können. Ich sage euch gleich, dass man informiert werden muss, sowohl sie sowjetischen Deutschen als auch andere Nationalitäten müssen davon wissen.
Zwischenruf: Es ist wichtig, dass sie bereits morgen darüber Bescheid wissen.
Eleonora Heldt (Mitglied der Delegation): Es ist wichtig, dass die Medien mitteilen: Die Deutschen sind nach Moskau gekommen zum Anlass der Schaffung ihrer Republik und dass diese Frage auf höchster Ebene erörtert wird.
Voss: Es ist wichtig, den Medien eine derartige Empfehlung zukommen zu lassen. Hier gibt es verschiedene Formen: Im Rundfunk, im Fernsehen, in Zeitungen.
Zwischenruf: Unsere Frage geht in den Redaktionen spurlos unter. [...] Haben Sie keine Kompetenz, den Zeitungen Instruktionen zu geben?
Voss: Ich habe Kompetenzen, die Frage zu stellen. [...] Alles, was Sie gesagt haben, ist richtig, uns Sie haben gut argumentiert.
Zwischenruf: Sie persönlich, als Kommunist, wie verhalten Sie sich zu dieser Frage: Braucht man Autonomie oder nicht?
Voss: Na, zunächst bin ich wenig informiert. [...] Ich habe mich mit eurer Frage speziell nicht beschäftigt. Aber so, wie ihr sprecht, meine ich, ihr stellt die Frage richtig...
Autonomie: Selbstständigkeit - Die Russlanddeutschen forderten nicht nur eine Rückkehr an die Wolga, sondern auch die Wiedererrichtung einer 'Autonomen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen', also eines wolgadeutschen Staates als Teil der Sowjetunion, wie sie ihn von 1918 - 1941 schon einmal gehabt hatten.
Perestroika: Umbau, Umgestaltung - Sammelbegriff für die Reformpolitik, die Gorbatschow 1986 begonnen hatte, um die Sowjetunion wirtschaftlich und politisch zu liberalisieren und zu modernisieren.
Quelle 1
Quelle 1
- Das Bundesverwaltungsamt stellt Spätaussiedlern zum Nachweis ihrer Spätaussiedlereigenschaft eine Bescheinigung aus. [...] Bei Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, beteiligt das Bundesverwaltungsamt vor Erteilung der Bescheinigung den Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz, den Militärischen Abschirmdienst, die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und das Zollkriminalamt, wenn dies zur Feststellung von Ausschlussgründen [...] geboten ist. Die Entscheidung über die Ausstellung der Bescheinigung ist für Staatsangehörigkeitsbehörden und alle Behörden und Stellen verbindlich, die für die Gewährung von Rechten oder Vergünstigungen als Spätaussiedler nach diesem oder einem anderen Gesetz zuständig sind. Hält eine Behörde oder Stelle die Entscheidung des Bundesverwaltungsamtes über die Ausstellung der Bescheinigung nicht für gerechtfertigt, so kann sie nur ihre Änderung oder Aufhebung durch das Bundesverwaltungsamt beantragen.
- [...]
- [...]
- Eine Bescheinigung kann mit Wirkung für die Vergangenheit nur zurückgenommen werden, wenn sie durch arglistige Täuschung, Drohung oder Bestechung oder durch vorsätzlich unrichtige oder unvollständige Angaben, die wesentlich für ihre Ausstellung gewesen sind, erwirkt worden ist. Die Rücknahme mit Wirkung für die Vergangenheit darf nur bis zum Ablauf von fünf Jahren nach Ausstellung der Bescheinigung erfolgen. [...]
Darstellung 1
Darstellung 1
In all den Jahren, als eine solche Lösung [die Schaffung einer autonomen Republik an der Wolga] nicht einmal formulierbar gewesen war, hatte die sowjetdeutsche Frustration zu einer wachsenden Sehnsucht nach Rhein und Neckar geführt. Sobald jedoch die Perestroika oder noch mehr die Glasnost den Anschein erweckte, der Bann könne gebrochen werden, übte die Wolga für eine Weile wieder eine stärkere Anziehungskraft aus. [...]
So schien die Erneuerung der Wolgarepublik für einen historischen Augenblick die Möglichkeit zu eröffnen, als Sowjetbürger deutscher Nationalität den Zugang zu Menschenrechten und Wohlstandschancen zu erhalten, ohne die Strapazen einer Weltreise von Omsk nach Frankfurt und die Unsicherheit des Neuanfangs in einer fremden Welt auf sich nehmen zu müssen.
Darstellung 1
Darstellung 1
Seit Ende des Zweiten Weltkrieges werden Vertriebene, Aussiedler und auch Spätaussiedler auf der Grundlage von Artikel 116 Abs. 1 des Grundgesetzes in Deutschland aufgenommen. Sie haben somit den Status von Deutschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Mit der endgültigen Feststellung des Spätaussiedlerstatus [...] und Ausstellung der Spätaussiedlerbescheinigung [...] erwerben Spätaussiedler die deutsche Staatsangehörigkeit. Eine Einbürgerung, wie sie bis zum Jahre 2000 noch erforderlich war, ist somit nicht mehr notwendig. Dasselbe gilt für die Ehegatten und Abkömmlinge von Spätaussiedlern, die zuvor vertriebenenrechtlich in den Aufnahmebescheid von Spätaussiedlern einbezogen waren.“
Aufgabe 1
- Markiere in Quelle 1 alle Formulierungen, mit denen der Funktionär Voss versucht, die Russlanddeutsche zu beruhigen, ohne ihnen Zusagen zu machen.
- Versetze dich in einen Teilnehmer der Delegation. Schreibe einen Brief an deine Familie, in der du von den Verhandlungen berichtest und ihren Verlauf und ihr Ergebnis beurteilst.
Aufgabe 1
- Überlege mit Deinen Mitschülern, was mit folgender Passage des Gesetzes aus Quelle 1 gemeint sein könnte:
"Bei Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, beteiligt das Bundesverwaltungsamt vor Erteilung der Bescheinigung den Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz, den Militärischen Abschirmdienst, die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und das Zollkriminalamt, wenn dies zur Feststellung von Ausschlussgründen [...] geboten ist.“
Welche solcher Ausschlussgründe, die verhindern, dass man die deutsche Staatsbürgerschaft bekommt, könnte es geben? Notiert eure Vermutungen schriftlich. - Sieh dir über folgenden Link die in § 5 des Bundesvertriebenengesetzes genannten Ausschlussgründe an.
- Vergleiche deine Vermutungen mit den tatsächlichen Ausschlussgründen.
2. Die Probleme der Sowjetunion
§
Die Sowjetunion hatte mit der Forderung der Russlanddeutschen, an die Wolga zurückzukehren, zwei große Probleme. Zum einen lebten an der Wolga in den alten russlanddeutschen Siedlungsgebieten mittlerweile andere Menschen, vor allem Russen und Ukrainer, die während des Zweiten Weltkrieges dort angesiedelt worden waren. Bei diesen Menschen stieß die Aussicht, massenhaft Russlanddeutsche könnten bald zurückkehren auf Ablehnung und Angst. Würden die Rückkehrer denn ihrerseits ihnen nicht Wohnungen und Arbeitsplätze wegnehmen?
Zum anderen erlebte die Sowjetunion Ende der 80er Jahre eine Welle von nationalen Unabhängigkeitsbewegungen. Balten, Tataren, Georgier u.a. forderten eigene Staaten und Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Hätte man den Forderungen der Russlanddeutschen nachgegeben, hätten alle anderen das als Signal verstanden und umso heftiger auf ihr Recht auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bestanden.
2. Spätaussiedler in Deutschland
§
Ein deutscher Pass ist wichtig, aber er garantiert einem Neuankömmling in Deutschland nicht, in der deutschen Gesellschaft anzukommen und angenommen zu werden. Dafür benötigt es noch andere Dinge, z.B. einen Arbeitsplatz oder die Möglichkeit, sich selbst und die eigene Familie zu ernähren. Sehr wichtig sind auch Freunde, Nachbarn und Kollegen, die einen kennen, schätzen und akzeptieren. In Deutschland leben heute über 2,5 Millionen Russlanddeutsche, über 500.000 in Nordrhein-Westfalen. Sind sie in Deutschland angekommen?
Säulendiagramm mit gepaarten Werten 'Spätaussiedler' hinzufügen
Quelle 2
Quelle 2
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Quelle 2
Quelle 2
Hinweis: Als Reaktion auf die Demonstrationen und das Presseecho gaben offizielle Vertreter und Verbände der Russlanddeutschen im Februar 2016 diese Erklärung heraus.
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen aus Russland in Nordrhein-Westfalen sind gesetzestreue Mitbürgerinnen und Mitbürger, gut integriert und schätzen es sehr, dass wir in einem freiheitlichen, demokratischen Rechtstaat leben. Wir lehnen jeglichen Verstoß gegen die Werte unseres Grundgesetzes und andere Rechtsvorschriften ab. Wir treten deshalb entschieden jeglicher Form von Hetze, Hass und Gewalt gegen Ausländer einschließlich der "neuen" Flüchtlinge entgegen. Dies schließt im Besonderen die Ablehnung der unsäglichen Propaganda über russische Medien, das Internet und soziale Netzwerke ein. Wir verurteilen jegliche Form der Zusammenarbeit mit rechtsradikalen Kräften. [...]
Es fehlt uns an Anerkennung für unseren Beitrag zur politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung unseres Landes. Die Gesellschaft möge anerkennen, dass wir fleißige, anständige und hilfsbereite Mitbürgerinnen und -bürger sind, die sich auch bei der Integration der "neuen Flüchtlinge" engagieren. Es ist notwendig, dass nicht nur wir auf andere zugehen, sondern, dass auch auf uns zugegangen wird.
Darstellung 2
Darstellung 2
1. Die verschwundene Generation:
Während einer Tagung im Institut für Kirche und Gesellschaft, in dem ich arbeite, sagte eine Soziologin im Blick auf die Integration der Russlanddeutschen: 'die … Generation der Spätaussiedler, also diejenigen, die als kleine Kinder kamen oder schon hier geboren wurden, ist aus der öffentlichen Aufmerksamkeit ganz verschwunden.' Zweifellos war das als Kompliment gemeint, oder meinte sie: die sind integriert, weil sie keine erkennbaren, auffälligen Probleme mehr machen? [...]
2. Die mitgenommene Generation:
Vielleicht als Schüler gekommen, womöglich sogar während der Pubertät. Diese Generation hatte eine doppelte Identitätskrise zu bewältigen gehabt: die natürliche und die kulturelle Identitätskrise, die diejenigen erleiden, die die Wanderung zwischen den Kulturen zu einem Zeitpunkt absolvieren, in dem sie noch nicht vollends als Personen gefestigt sind. Manche haben das gut händeln können, andere hatten zu kämpfen – innerlich und äußerlich. Die Narben sind nicht sichtbar, aber spürbar. Oftmals aber – gerade durch die inneren Kämpfe – sehr vitale und flexible Zeitgenossen. [...]
3. Die verlorene Generation:
Zur 'verlorenen Generation' gehört die mittlere Generation, die Zwischlinge; gerade diejenigen, deren Diplome nicht anerkannt wurden, die sich in Leihfirmen verdingen mussten, die weit unter ihren Möglichkeiten beruflich tätig werden mussten, und denen nicht selten Altersarmut droht, weil die rentenkassenrelevanten Zeiten nicht ausreichen werden. Sie fühlen sich vielfach als die Verlierer der Aussiedlung, ohne dass sie – mit Rücksicht auf die anderen Familienangehörigen – davon viel reden. [...]
4. Die übersehene Generation:
Gerade zum 70. Jahrestag des UKAS des Präsidiums des Obersten Sowjets zur Deportation der Deutschen aus dem Wolgarayon (28.8.1941) wurde deutlich, dass noch Zeitzeugen leben, die sich mit ihren traumatischen Erlebnissen von Verschleppung, Zwangsarbeit, Entrechtung, gewaltsam zerrissenen Familien und umgekommenen Familienangehörigen ungehört, nicht wahrgenommen und übersehen fühlen. Ihre Erfahrungen aber müssen irgendwo verortet, beheimatet, integriert werden. Die Erfahrungen mit und in ihrer Heimat gehören zu den Heimatgeschichten aller Deutschen.
Hinweis: Edgar Born ist Aussiedlerbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen im Fachbereich Theologische und gesellschaftliche Grundfragen.
Darstellung 2
Darstellung 2
Die Sowjetunion hieß eigentlich mit vollem Namen 'Union der sozialistischen Sowjetrepubliken'. Dieser Name weist bereits darauf hin, dass es sich bei diesem Staat um einen Zusammenschluss (eine Union) mehrerer Teilstaaten handelt. Der wichtigste und größte dieser Teilstaaten war die Russische Sowjetrepublik, zusätzlich zu ihr gab es aber noch 13 weitere Sowjetrepubliken (z.B. die heutige Ukraine und Kasachstan). Diese Republiken hatten alle ihre eigenen Regierung, zusätzlich dazu aber auch eine Zentralregierung der Union mit Sitz in Moskau. Grundsätzlich ist das System mit dem BRD zu vergleichen, in dem es 16 Bundesländern mit eigenen Parlamenten und Regierungen (Landtage und Landesregierungen) gibt und ein Bundestag und eine Bundesregierung in Berlin. Allerdings gibt es zwei große Unterschiede:
- Das System der Sowjetunion war nicht demokratisch organisiert. Die einzelnen Regierungen waren nicht wirklich gewählt und die Regierungen der Teilrepubliken waren abhängig von der Zentralregierung in Moskau (und damit von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion KpdSU). Gegen deren Willen konnte in den Republiken keine unabhängige Politik gemacht werden. Wichtige Fragen der Wirtschafts-, Innen-, und Außenpolitik einzelner Republiken wurden letztlich immer in Moskau entschieden.
- Die Teilrepubliken waren nur offiziell gleichberechtigt. Tatsächlich wurden sie von der größten und wichtigsten Republik, der Russischen Sowjetrepublik dominiert. Diese umfasste mehr als die 75% der Gesamtfläche und beheimatete mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung der Sowjetunion (zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland leben etwa 20% der Einwohner der BRD).
3. Enttäuschte Hoffnung
In den Verhandlungen zwischen Kohl und Gorbatschow sahen nun viele Russlanddeutschen eine letzte Chance, dass sich ihre Hoffnungen noch erfüllen könnten. Würde sich der deutsche Kanzler für ihre Forderungen einsetzen? Würde Gorbatschow, wenn er schon die ganze DDR preis gab und 16 Millionen Ostdeutsche der BRD überließ, auch Zugeständnisse an die Russlanddeutschen machen?
Am 16. Juli wurde durch Gorbatschows ausweichende Antwort und Kohls Schweigen klar: Das würde nicht geschehen. Da erkannten die Russlanddeutschen: Ihre Republik in ihrer alten Heimat an der Wolga würden sie nicht bekommen. Es gab für sie nur noch die Möglichkeit zu bleiben wo sie waren, oder sich auf den Weg in die ganz alte Heimat Deutschland zu machen. Und das taten sie in großer Zahl.
3. Spätaussiedler aus Sicht der Mehrheitsgesellschaft
Russlanddeutsche klagen oft darüber, dass sie für die Russen immer 'Deutsche' gewesen wären und die Deutschen sie jetzt immer als die 'Russen' sehen würden. Wie sieht es mit der Integrationsbereitschaft der deutschen Gesellschaft aus? Hilft sie den Spätaussiedlern, anzukommen oder legt sie ihnen Steine in den Weg?
Diagramm 1 'Religion in den Familien russlanddeutscher Spätaussiedle' hinzufügen
Diagramm 2 'Wie sehen einheimische Jugendliche die Aussiedler?' hinzufügen
Quelle 3
Quelle 3
Ich will hier eine verbindliche Erklärung abgeben, damit das allen klar ist: Dort, wo es keine kompakte Ansiedlung der deutschen Bevölkerung gibt, das heißt, wo die Wolgadeutschen keine Mehrheit bilden, wird es keine Autonomie geben! Das versichere ich als Präsident! [Aus der Menge: Hurra!]. Anders steht es mit dem 300.000 Hektar großen militärischen Testgelände [Raketentestgelände Kapustin Jar] im Wolgograder Gebiet, das unbesiedelt ist und [...] freigegeben wurde. Und dort, nehmen wir an, werden sie angesiedelt. Und sie sollen den Boden, der mit Geschossen gespickt ist, sie sollen ihn also bearbeiten. Und Deutschland wird dabei mithelfen. Irgendwann wird dann dort vielleicht ein Bezirk entstehen, vielleicht ach ein Rayon, ein nationaler Rayon der Wolgadeutschen, aber erst dann, wenn dort 90 Prozent Deutsche sein werden.
Bei euch bilden vorrangig die Russen die Mehrheit. Bei euch leben und in eurem Betrieb arbeiten über 50 Nationalitäten. Von welcher deutschen Autonomie des Wolgagebiets kann bei euch, auf eurem Territorium die Rede sein? Kein einziges Haus, nirgends, wird wegen der Wolgadeutschen abgetragen. Das garantiere ich euch. Das sollt ihr wissen und allen anderen weitersagen. Das steht nicht zur Debatte. [...]
Darstellung 3
Darstellung 3
Zwar hatte ein Teil der Aussiedlerinnen und Aussiedler anfänglich Probleme, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden, mittlerweile gelten Aussiedlerinnen und Aussiedler als gut integriert.
Aussiedlerinnen und Aussiedler sind seltener ohne allgemeinbildenden Abschluss als die Bevölkerung insgesamt. Der Anteil derer mit einer (Fach-)Hochschulreife entspricht dem der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. 56,5 % der Aussiedlerinnen und Aussiedler haben eine abgeschlossene Berufsausbildung in Form einer Lehre oder eines vergleichbaren Abschlusses und damit mehr als die Bevölkerung insgesamt. Allerdings haben sie seltener einen Hochschulabschluss und sind auch häufiger ohne beruflichen Abschluss als die Bevölkerung insgesamt.
Die Erwerbstätigenquote liegt mit 75,1 % deutlich höher als bei der Bevölkerung insgesamt, insbesondere Aussiedlerinnen weisen eine hohe Erwerbsbeteiligung auf. Die Erwerbslosenquote liegt mit 6,3 % auf dem Niveau der Bevölkerung insgesamt und somit niedriger als bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Dies zeigt, dass Aussiedlerinnen und Aussiedler Zugang zum Arbeitsmarkt gefunden haben. Allerdings sind gerade Männer überproportional oft in Arbeiterberufen tätig. Vergleichsweise ungünstig ist die Einkommenssituation der Aussiedlerinnen und Aussiedler. Dies gilt insbesondere für die Gruppe mit höherer Bildung. Hier deuten sich Probleme des Qualifikationstransfers an. Auch zeigt sich an den Unterschieden, die sich nach der Zuzugsperiode erkennen lassen, dass Aussiedlerinnen und Aussiedler keine homogene Gruppe sind.
Probleme des Qualifikationstransfers: Viele Aussiedler kamen in Deutschland mit abgeschlossenen Ausbildungen und Studienabschlüssen sowie jahrelangen Berufserfahrungen aus ihrem Leben in der Sowjetunion an. Diese Qualifikationen wurden in Deutschland aber oft nicht anerkannt. Das zwang viele Aussiedler dazu, in Deutschland Arbeit unter ihrer eigentlichen Qualifikation auszuüben und z.B als Ingenieur eine Hausmeisterstelle anzunehmen.
Aufgabe 2
"Für viele Russlanddeutschen war die Aussiedlung nach Deutschland eher eine Notlösung als die Erfüllung eines lang gehegten Traums." Erkläre diesen Satz mit den Informationen aus diesem Kapitel.
Aufgabe 2
- Arbeite die von Edgar Born in Darstellung 2 genannten vier Generationen durch. Markiere die zentralen Merkmale jeder Generation.
- Ordne dich selbst nach dem Alter einer der Gruppen zu.
- Ordne deine Eltern und Großeltern einer der Gruppen zu.
- Ist die Einteilung der Spätaussiedler in die vier Gruppen für dich überzeugend? Begründe deine Meinung.
- Nutze die Kommentarfunktion, um Verbesserungsvorschläge zur Beschreibung der Generationen einzufügen.
Dabei kannst du auch neue Generationen definieren
Darstellung 4
Darstellung 4
Meine eigenen Listen würde ich heute keinem mehr empfehlen. Damals hatte ich Punkte wie diese aber eisern befolgt:
"Mehr Müsli essen": Dabei schien mir das deutsche Frühstück angemessener für Wellensittiche als für menschlichen Verzehr.
"'Wetten Dass...' gucken": Ich verbrachte viele Abende damit, Deutschen dabei zuzugucken, wie sie Fliegen mit offenem Mund fingen oder sich Maiskörner in die Nase schoben. Dabei hätte ich lieber die russische Sendung "Wo? Was? Wann?" geguckt, in der russische Superbrains knifflige Fragen beantworteten.
"Nicht das R rollen": In einem seltsamen Glauben, dass Russischsprechen meinen Akzent verstärken würde, habe ich mich für ein paar Monate ausschließlich auf Deutsch verständigt. Seitdem hat es sich eingebürgert, dass ich mit meinen Schwestern nur Deutsch spreche.
Ich lernte kohlensäurehaltiges Wasser zu lieben und russischen Pop zu hassen, effizient zu sein und der-die-das zielsicher anzuwenden. Einmal hatte ich mich sogar erkundigt, wie aufwändig ein Namenswechsel wäre. Ich wollte einen möglichst durchschnittlichen deutschen Vor- und Nachnamen, aber meine Eltern erlaubten es mir nicht. Auch sie hätte ich am liebsten umgetauscht, mit ihren peinlichen Akzenten und glänzenden Lederjacken, und stattdessen viel lieber eine deutsche Elternstandardausgabe mit Reihenhaus und Funktionsklamotten gehabt.
Darstellung 4
Darstellung 4
Darstellung 4
Darstellung 4
Im Jahr 2015 setzte ein großer Flüchtlingszustrom nach Deutschland ein. Aus den Kriegs- und Krisenregionen im Nahen Osten und Afrika kamen viele Menschen nach Deutschland, also zum Beispiel aus Syrien, dem Irak und einigen nordafrikanischen Ländern. Dies geschah in sehr kurzer Zeit; etwa 1 Million Menschen im Jahr 2015. Diese Menschen sind überwiegend Moslems. Die Propaganda der staatlich kontrollierten Medien Russlands nutzte diese Situation aus, um in Europa und Deutschland Anhänger für die eigene politische Position zu finden, Menschen zu verunsichern und gegen die demokratischen Regierungen ihrer Länder aufzuwiegeln. Dies gelang auch bei einem kleinen Teil der Russlanddeutschen. Sie demonstrierten gegen eine angeblich steigende Kriminalität und Unsicherheit. Auslöser war die angebliche Vergewaltigung einer russlanddeutschen Jugendlichen (Lisa) in Berlin durch muslimische Flüchtlinge. Diese Geschichte war frei erfunden, führte aber trotzdem zu Demonstrationen einer kleinen Gruppe von Russlanddeutschen, die gegen die deutsche Flüchtlingspolitik protestierte. Der russische Außenminister bezeichnete das angebliche Vergewaltigungsopfer als "unsere Lisa". Beteiligt an der Vorbereitung dieser Demonstrationen war auch ein Verein, der sich 'Internationaler Konvent der Russlanddeutschen' nennt.
Darstellung 4
Darstellung 4
Wir Russlanddeutschen galten in den Neunzigern als kriminelle Säufer, mindestens. [...] Heute, 25 Jahre später, werden wir als Teil einer gelungenen Integration gesehen, als Erfolgsgeschichte. Etwa drei Millionen Aussiedler kamen zwischen 1987 und 2005 aus der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropa. Heute sagen die Statistiken: Wir Russlanddeutschen sind nicht häufiger arbeitslos als die anderen Deutschen und auch nicht viel öfter kriminell. Der größte Schlagerstar des Landes ist eine mit altertümlichem Namen, wie nur wir sie haben oder Kinder vom Prenzlauer Berg: Helene. Manchmal singt sie ein russisches Medley und tanzt den Kosakentanz. [...]
Helene: Gemeint ist die russlanddeutsche Sängerin Helene Fischer, die 1988 mit ihrer Familie von Sibirien nach Deutschland aussiedelte.
Aufgabe 3
- Mit seiner Rede (Quelle 3) sandte Boris Jelzin zwei Botschaften aus: eine an die russischen Bewohner des Wolgagebietes und eine an die Russlanddeutschen. Formuliere diese beiden Botschaften in eigenen Worten.
- Versetze dich in einen Russlanddeutschen hinein, der Anfang der 90er Jahre über eine Aussiedlung nach Deutschland nachdenkt. Erstelle eine Liste von Gründen, die für und gegen die Aussiedlung sprechen. Beziehe dich dabei auf den Inhalt des Kapitels, suche aber auch nach weiteren Gründen.
Aufgabe 3
- Finde Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen
- der Liste der Integrationsbemühungen aus Darstellung 5 und
- den Stereotypen zum 'Deutsch-Sein' in Kapitel 2.1.
- Passt sich die Autorin von Darstellung 5 an eine 'deutsche Leitkultur' an? Begründe deine Antwort.
- Verfasse einen kurzen Text, in dem du die Gründe dafür erläuterst, dass sich die Russlanddeutschen in den letzten 25 Jahren so gut in die deutsche Gesellschaft integriert haben.
Aufgabe 3
- Formuliere in einem Satz die Aussage des Diagramms 2.
- Formuliere in einem Satz die Aussage der Darstellungen 3 und 4.
- Vergleiche beide Aussagen miteinander.
- Suche nach Gründen für die Unterschiede zwischen dem Diagramm 2 und den Darstellungen 3 und 4.
Aufgabe 3
- Erkläre die Ursachen für die Demonstrationen von Russlanddeutschen im Jahr 2016 gegen die muslimischen Flüchtlinge. Beziehe dafür alle Informationen dieses Kapitels ein.
- Führt in der Gruppe ein Streitgespräch zu folgender Frage: "Sind die russlanddeutschen Demonstranten von 2016 gut in die deutsche Gesellschaft integriert?"
Zusammenfassung 1
Zusammenfassung 1
- Abstammung von mindestens einem deutschen Elternteil
- Bekenntnis zum deutschen Volkstum (Eintragung "Deutscher" im Ausweis/Pass des Landes, aus dem man kommt)
- einfache deutsche Sprachkenntnisse (nicht im Sprachunterricht erlernt, sondern in der Familie während Kindheit und Jugend. Sprachtest vor Einreise bei einer deutschen Vertretung im Ausland [Botschaft])
- Ehepartner, Kinder und Enkel müssen ebenfalls Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben (seit 1. Januar 2005)
Darstellung 5: Link actualisieren
Darstellung 5
Darstellung 5
Darstellung 5
Darstellung 5
Das beobachte ich schon länger, dass sich diese Gruppen vor allem um Männer im mittleren und jüngeren Alter bemühen. Die Liebe zu ihrer Urheimat, zu einer besonderen Sorte des Deutsch-seins wird da angesprochen. Es ist fatal, dass das Aufnahmeverfahren auf Grundlage des Bundesvertriebenengesetzes von 1953 gerade darauf abhob: nachzuweisen, dass man die deutsche Abstammung hat, sich lückenlos zum deutschen Volkstum bekannt hat, die deutsche Sprache, deutsche Kultur und deutsche Erziehung gepflegt hat. Begriffe, die allesamt übrigens aus dem Sprachgebrauch der Nazizeit stammen. Ihnen wurde suggeriert, dass in der Bundesrepublik alles auf diese Deutschtümelei hinausläuft. Nun finden die Aussiedler solche Begriffe am rechten politischen Rand wieder und denken, es wäre in Ordnung.
Zusammenfassung 2
Zusammenfassung 2
Im Land Nordrhein-Westfalen gibt es ein 'Kompetenzzentrum für Integration', das von der Bezirksregierung in Arnsberg betrieben wird. Das 'Kompetenzzentrum für Integration' bewilligt u.a. Fördermittel für Integrationsprojekte und vermittelt Wissen über die Integration von Zuwanderern.
Noch nie gesehen? Geh mal auf folgende Internetseite.
4. Exkurs: Der 'Fall Lisa' – Wie deutsch sind Russlanddeutsche?
Russlanddeutsche sind überwiegend sehr gut in die deutsche Gesellschaft integriert. Ihre Aufnahme hat sich als eine Erfolgsgeschichte erwiesen. Ihre Aktivität, ihr Willen, die deutsche Gesellschaft mitzugestalten, auch ihre Sprachkenntnisse sind eine wertvolle Bereicherung der deutschen Gesellschaft.
Dass viele Russlanddeutsche natürlich Russland und andere Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sehr gut kennen und auch die russische Sprache verstehen, wollen sich russische Medien und Politiker manchmal jedoch auch zu Nutze machen. Der Erfolg solcher Einflussnahmeversuche war bislang nicht groß. Anfang 2016 sorgte jedoch der 'Fall Lisa' für Schlagzeilen.
4. Zusammenbruch der Sowjetunion
§
Auch die Russlanddeutschen, denen eine Rückkehr an die Wolga nicht so wichtig gewesen war und die sich in ihren Dörfern und Städten in Kasachstan und Westsibirien eine neue Heimat gefunden hatten, bekamen bald gute Gründe zur Ausreise. Denn die Situation in der Sowjetunion verschlechterte sich um das Jahr 1990 herum gravierend.
Die von Gorbatschow angeschobenen Reformen erbrachten nicht die erhofften wirtschaftlichen Verbesserungen. Stattdessen brach die sowjetische Wirtschaft weitgehend ein, Grundnahrungsmittel und Kleidung wurden knapp, es kam zu einer starken Inflation, d.h. alles wurde teurer. Die politische Öffnung führte dazu, dass die Kommunistische Partei ihre zentrale Machtposition verlor. Da keine gefestigten demokratischen Institutionen und Parteien existierten, um das entstandene Machtvakuum zu füllen, kam es zu chaotischen Zuständen. Korrupte Politiker und Unternehmer plünderten den Staat und sicherten sich wichtige Machtpositionen. Frühere Teilstaaten der Sowjetunion erklärten sich unabhängig und verließen die Union. Im August 1991 versuchte eine Gruppe kommunistischer Funktionäre mittels eines Militärputsches Gorbatschow zu stürzen und das alte System wieder herzustellen. Der Putsch scheiterte zwar, die Sowjetunion war aber dennoch am Ende. Am 26. Dezember 1991 erklärte der Oberste Sowjet die Auflösung der Sowjetunion, die rote Fahne über dem Kreml wurde eingeholt und durch die weiß-blau-rote russische ersetzt.
Aufgabe 4
1. Drehe ein kurzes Handy-Video, in dem du deine Zukunftswünsche und -pläne beschreibst.
2. Zeige dieses Videos in der Gruppe.
3. Diskutiert in der Gruppe über eure Wünsche und Pläne.
- Was ist an euren Wünschen und Plänen realistisch?
- Was benötigt ihr, um eure Wünsche und Pläne umsetzen zu können?
- Was muss sich in der deutschen Gesellschaft in Zukunft dringend ändern?